Heavy Summer Night 2000

des Hard-Rock-Club Bonn (22. Juli, Bonn-Rheinaue)

Nur eine Woche war seit der letzten Summernight vergangen (der der Hard'n Heavy's Rhein-Sieg - siehe Bericht), da war schon die nächste an der Reihe. Diesmal vom ältesten Bonner Club, dem Hard-Rock-Club Bonn, an einem leichter erreichbaren Ort (Bonner Rheinaue) und bei besserem Wetter (es regnete nicht). Gleichzeitig war jenseits des Rheins auch noch die Bonner Bierbörse im Gange, was dem HRC im Laufe des Nachmittags einiges an Laufkundschaft einbrachte.

Hatten am Abend nach einen weiteren Auftritt
und enterten daher schon am Nachmittag die
Bühne: THE COMPANY


Schon am späten Nachmittag ging es mit amtlicher Live-Mucke los. THE COMPANY betraten trotz ihres Bekanntheitsgrades als Opener die Bühne, da sie am selben Abend noch einen weiteren Auftritt zu absolvieren hatten. Daher dauerte die Chose auch nicht mal eine halbe Stunde, die die Jungs aus Andernach und Umgebung mit ihrem heftigen Thrash Metal aufzufüllen wußten. Die Resonanz vor der Bühne war leider eher mäßig (mal abgesehen von Clemens, der nach dem Auftritt von THE COMPANY allen Anwesenden bekannt gewesen sein dürfte), was neben der frühen Uhrzeit auch an der Tatsache lag, dass vielen Leuten die Mucke vermutlich doch eher zu heftig war. Naja, ist alles Geschmackssache.

Danach ging es an die Preisverleihung für die Sieger des Fußballturniers. Hierbei sind neben den Vorkomnissen, welche im Bericht auf der Hard-Rock-Club-Seite beschrieben sind, vor allem Ouzos Rednerqualitäten zu erwähnen: Seine Dankesrede nach Überreichung des Siegerpreises bestand aus "Ja ... äh ... danke." und wird sicher unvergesslich bleiben.

Rechtzeitig zur zweiten Band des Tages, SECOND SIGHT, lugte dann auch des öfteren die Sonne hinter den Wolken hervor, so dass auch denen nicht kalt wurde, die sich vom melodischen Power Metal der Combo nicht so angeheizt fühlten. Apropos angeheizt: Das hatte mittlerweile auch der Betreiber des unter einem Pavillon aufgebauten Döner-Standes, der sich als goldrichtige Wahl erwies und sicher ein ganz ordentliches Geschäft machte. Auch der Hügel in der Rheinaue, der sich zur Bühne hin neigt und eine hervorragende Freilichttribüne darstellt, hatte sich mittlerweile gefüllt. Bemerkenswerterweise waren unter den Anwesenden viele, die eher zufällig auf ihrem Samstagnachmittags-Spaziergang oder auf dem Weg von und zur Bierbörse vorbeikamen - aber die gute Musik und die gute Stimmung beim Hard-Rock-Club luden durchaus zum Bleiben ein.

Der Hügel in der Rheinaue stellt eine
hervorragende Freilichttribüne dar


RICOCHET, denen der HRC die leicht überdimensioniert wirkende Bühne zu verdanken hatte, spielten ihren melodischen Metal (manch einer würde einfach "Poser Metal" sagen) routiniert und mit viel Spielfreude herunter. Mit ihrem an die Glam-Bands der Achtziger angelehnten Outfit sorgten sie bei manchem, der dieser Musik nicht so viel abgewinnen kann, für ein Grinsen - genauso wie der Gitarrist, der nach einem Ausflug ins Publikum auf dem Rückweg zur Bühne großflächige Bekanntschaft mit der offenbar rutschigen Wiese schloß. Wie dem auch sei: Die RICOCHET-Mucke eignet sich wunderbar zur Untermalung des Open-Air-Bierkonsums in der Rheinaue.

Etwas anders dagegen FUSSPILZ, die in bereits einsetzender Dämmerung das Publikum durch eine gute Auswahl an allen möglichen Coversongs zu begeistern wußten. Klassiker von IRON MAIDEN, MOTÖRHEAD oder METALLICA wurden zum Besten gegeben, und das war eigentlich genau das Richtige, um die Stimmung in der Rheinaue noch einmal anzuheizen. Diese Stimmung übertrug sich wiederum auf die Band, die mit einer gesunden Spielfreude am Werk war und um 22 Uhr, als Schluß sein sollte, eigentlich noch gar nicht ans Aufhören dachte. Dafür dachten einige Leute des HRC an mögliche Konsequenzen, wenn man mit der Live-Musik den gesetzten Rahmen überschritt, und beendeten das Spektakel dann zwar zum Unmut aller, aber mit der Gewißheit, auch nächstes Jahr wieder eine Summernight durchführen zu dürfen.

Zwar verließen viele Leute nach der Live-Musik die Party, was durchaus als Nachteil des recht innenstadtnahen Geländes angesehen werden kann (diese ganzen Luschis setzen sich halt lieber in Kneipen, als eine zünftige Open Air-Fete durchzuziehen), aber natürlich ging's mit Mucke von CD weiter bis in die frühen Morgenstunden. Deutlich nach Mitternacht gruppierten sich die Dagebliebenen um ein Lagerfeuer, bis irgendwann einer nach dem anderen der vorgerückten Stunde und dem etwas verschärften Bierkonsum Tribut zollen mußte. Auch der Autor dieser Zeilen hat zwischenzeitlich mal eine Stunde neben dem Lagerfeuer geschlafen - aber das heißt letztendlich ja nur, dass die Party gut genug war, dass ich einfach nicht nach Hause gehen wollte ...

Restless


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