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CD-Reviews 1995

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ATROCITY FEAT. DAS ICH: "Die Liebe"

Nach dem Ethno-Projekt mit Krulles Schwester Yasmin versuchen sich ATROCITY diesmal am Crossover mit Dark Wave/Elektro-Mucke und werden dabei von DAS ICH tatkräftig unterstützt. Das Ganze gelingt auch sehr gut, nur muß man diese Musik natürlich mögen, um der Sache etwas abgewinnen zu können. Mir gefällt's nach recht langer Gewöhnungszeit immerhin besser als oben erwähnte "Calling The Rain"-CD. Viele Leute werden mit dieser Platte jedoch Schwierigkeiten haben. Inklusive eines Mut-Bonus für diese überraschende Scheibe gibt's von mir ein subjektives "Gut -".


BÖHSE ONKELZ: "Finde die Wahrheit"

Mit "Benutz' mich" und "Weiss" enthält diese Maxi immerhin zwei Bonustracks, die, verglichen mit dem sonstigen Output der Band, als Durchschnitt zu bezeichnen sind. Hard Rock mit deutschen Texten eben, den Fans der Band mögen werden, und der ihre Gegner, die es immer noch gibt, eh nicht interessiert. "Befriedigend +".


CATHEDRAL: "The Carnival Bizarre"

Auf ihrem mittlerweile dritten vollständigen Longplayer bieten CATHEDRAL eine Mucke, die jeden zufriedenstellen sollte, der sich als Fan der ersten BLACK SABBATH-Besetzung bezeichnet. Düsterer, geradezu aus den Boxen kriechender Heavy(!!) Metal, der aus der Feder eines 25 Jahre jüngeren Tony Iommi stammen könnte. Böswillige Zeitgenossen würden daher wohl auch eher zu alten Sab-Scheiben greifen und CATHEDRAL als (zugegebenermaßen gute) Kopie abtun; ich find's eigentlich ganz okay. "Gut".


DISSECTION: "Storm Of The Light's Bane"

Bei vorliegender Scheibe handelt es sich um das zweite Album dieser bereits 1989 gegründeten Schweden-Combo. Für die Mehrzahl der Hard'n'Heavy-Fans uninteressant, wird hier skandinavischer Black Metal zelebriert, der sich vor allem durch den Verzicht auf Keyboards auszeichnet. Für Krawall-Fetischisten könnte diese CD eine Offenbarung darstellen, ich beschränke mich auf die Feststellung, daß gute Ansätze durchaus vorhanden sind. "Befriedigend".


DIVINE SIN: "Winterland"

Größtes Manko dieser Scheibe, die ich irgendwo zwischen Power und Thrash Metal einordnen würde, ist der Gesang, der mit dem Begriff "unkommerziell" sicher am treffendsten beschrieben ist und vielleicht an Jan-Chris von GOREFEST erinnert. Ansonsten ist die Mucke gar nicht mal schlecht. Zwar kein Jahrhundertwerk, aber solide Handarbeit, die durch melodische Einsprengsel aufgelockert wird. "Befriedigend+".


DYSTROPHY: "Spiegel meiner Kälte"

"Goth-Doom-Death-Metal" nennt sich laut Labelinfo die Mucke von DYSTROPHY, dem Sideprojekt von PYOGENESIS-Basser Roman Schönsee. Wobei diese Combo es auf ihrem Debüt doch tatsächlich schafft, diese Musikstile wirklich zu vereinen. Leicht verdaulich ist das Ganze sicher nicht, aber atmosphärisch, vielschichtig, abwechslungsreich, und interessant allemal. Da man wohl einen Roman schreiben müsste, um dieser Scheibe gerecht zu werden, der Platz in unserem Heft aber begrenzt ist, hier einfach die Note: "Sehr gut - Gut".


HEADS OR TALES: "Eternity Becomes A Lie"

Ebenso wie ihre Labelkollegen von TAD MOROSE hat sich diese Band dem progressiven Power Metal verschrieben und geht dabei mal melodisch, mal überraschend heftig zur Sache. Ein durchaus hörenswertes und (bei einer Spielzeit von knapp einer Stunde) auch kaufenswertes Album, dem jedoch der letzte Kick fehlt. "Gut -".


ICHOR: "Nonplus"

Daß diese Scheibe das Nonplus des Jahres wird, wage ich doch noch zu bezweifeln. Dennoch haben ICHOR eine sehr interessante und abwechslungsreiche CD abgeliefert. Hier werden Einflüsse verbraten, die an HAWKWIND, U2, LACRIMOSA oder MINISTRY erinnern. Eine sehr illustre Mischung also. Dennoch wirkt das Ergebnis erstaunlich homogen, und landet bei mir zur Zeit recht oft im CD- Schacht. Für Fans des klassischen HM jedoch relativ uninteressant, so daß die folgende Wertung als sehr subjektiv anzusehen ist: "Gut".


MINDROT: "Dawning"

Eine sehr interessante, aber auch zwiespältige Sache, ist die Debüt-CD der Kalifornier MINDROT. Interessant deshalb, weil man versucht, Gothic, Death Metal und Grindcore zu verbinden. Zwiespältig deshalb, weil es nicht ganz gelingt. Das Ganze klingt eher wie ein Nebeneinander dieser Musikstile. Schlecht ist die Musik deswegen nicht, es wirkt halt nur noch sehr unausgereift. Warten wir mal die nächste Scheibe ab; bis dahin gibt's ein "Befriedigend +".


MORGANA LEFAY: "Past Present Future"

Diese Compilation enthält ganze vier neue Stücke, die die Band in Hochform zeigen und einmal mehr ihren Anspruch auf einen Spitzenplatz in der Oberliga des melodischen Power Metals unterstreichen. Die übrigen Stücke stellen die Highlights der bisherigen drei Longplayer dar, so daß man die Songauswahl als gelungen bezeichnen muß. Und wer ABBAs "Voulez Vous" covert, ist sowieso Kult. Siebzig Minuten geile Mucke, ein ausklappbares Booklet im Posterformat und das Ganze auch noch zum Midprice. Wer hier nicht zugreift, ist selber schuld. "Sehr Gut".


MORTIFICATION: "Primitive Rhythm Machine"

Irgendwie weiß ich auch nach mehrmaligem Anhören der aktuellen MORTIFICATION nicht so recht, was ich von dieser Scheibe halten soll. Die Empfindungen reichen von Begeisterung (aber nur stellenweise) bis zu Langeweile. Aus technischer Sicht sicher ein solides Thrash Metal-Album, daß mich aber nicht vom Hocker reißen kann. Lediglich der Hammer-Track "40:31" hebt diese CD noch auf ein "Befriedigend".


RANDALICA: "Knast, Tod oder Rock'n'Roll"

Nun wurde aus dem Fun-Projekt der Rock Hard-Redaktion doch noch eine ganze CD. Zwar alles nicht so ernst gemeint, das Textniveau mal über, mal unter der Gürtellinie, aber ansonsten recht gut gemachter Hard Rock mit deutschen Texten. Meiner Meinung nach mehr als nur ein Partygag. "Gut - Befriedigend".


SCUM: "Purple Dreams & Magic Poems"

War ich vom letztjährigen Output der Finnen nicht gerade begeistert, so übertrifft das 95er Album alle Erwartungen: Death Metal vom Feinsten, was der Markt heute zu bieten hat. Das Ganze wird zwar mit melodischen Parts aufgelockert, so daß man sich stellenweise an die Kollegen von Amorphis erinnert fühlt, wobei SCUM aber wesentlich kompromißloser zur Sache gehen. "Sehr Gut - Gut".


TAD MOROSE: "Paradigma"

Auf dieser 5-Track-Mini-CD bieten TAD MOROSE den gewohnten technisch versierten Power Metal. Und daß die Jungs ihr Handwerk verstehen, merkt man bei jedem Riff. Nichtsdestotrotz fällt die Scheibe gegenüber dem letzten Longplayer etwas ab: Erstens ist mir die Produktion ein wenig zu glatt ausgefallen, zweitens fehlt den Songs die Kompaktheit, die mir an TAD MOROSE im Vergleich zu beispielsweise DREAM THEATER bisher so gut gefiel. Gerade noch "Gut -".

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